Flutwelle

Dienstag, 28. Dezember 2004

Tsunami in Indien Erfahrungsbericht

Ich war in Auroville, suedlich von Madras, Indien, als es passierte.

(Klicke auf kleine Bilder fuer groessere Ansicht )
Im allgemeinen Interesse und weil es auch fuer mich mal ganz gut ist, die Ereignisse zu verarbeiten hier meine Sichtweise der Flutwelle

pic00432

Meine Sicht ist eine typische indische Sicht und deswegen muss ich schon am Tag vor dem Ereignis anfangen, denn Ereignisse werfen hier Ihre Schatten voraus. So auch hier: Monique, Paula und ich planten am 29.ten nach Tiruvannamalei zu fahren, doch ich hatte eigentlich das Gefuehl, dass ich in diese heilige Stadt eher hin muss. Sie zog mich quasi wie ein Magnet an. Jeder redete darueber.

Am Vollmondabend dem 25.ten war ein Konzert in Auroville Zentrum, doch ich war so shaky mit diesem Vollmond, dass ich mich auf nichts konzentrieren konnte, und so machte ich mich auf den naechtlichen langen Fussweg 9km Weg zum Strand, an dem mein Guesthaus stand.

Der Weg war ein Lauf durch klaeffende Hunde, aggressive Maenner kreischende Voegel und dass alles unter einem Krebsvollmond. Mein Herz ist in der ganzen Zeit gerast wie eine Dampfmaschiene und kam nicht zur Ruhe .

Im Guesthouse angekommen habe ich meinen MP3 Player auf Zufallsspiel gestellt und bekam eine Story von Eckart Tolle praesentiert, der erklaert, dass die Menschheit so wie sie jetzt lebt, wohl untergehen wird. Er sagte Ueberschwemmungen voraus. Ja dachte ich, aber bitte nicht wenn ich in Indien am Strand bin.

pic00427

Wenn der Mensch krank wird, dann bekommt er Fieber und Schuettelfrost. Doch zu leicht vergessen wir, dass die Erde Gaia auch ein lebender Organismus ist. Wie wird sich die Erde wohl von Ihrer Krankheit reinigen?

Mit diesen Worten bin ich eingeschlafen.

Der naechste Tag war ein Erwachen in einer komischen unruhigen Energie. Alle Menschen und Tiere waren nervoes und ich schob das auf den Vollmond. Dann rief Paula zu mir nach unten ( Sie hat ein Zimmer ganz oben im 3ten Stock mit Blick aufs Meer ) : "Hey Markus, pack mal Deine Sachen, das Meer kommt". Und das in einem voellig unbeteiligten Ton, so als ob Sie nicht davon betroffen waere. Paula hat dann nach ein paar Minuten aber doch noch das Zittern bekommen.

Ich nach oben gerannt, das Wasser gesehen, nach unten gerannt, gepackt wie ein Wilder, alles fertig, als das Wasser am Rand des Guesthauses war. Noch einen Meter und ich haette wirklich nasse Fuesse bekommen. Doch das Meer war uns gnaedig. Wir waren nicht direkt am Strand, obwohl ich duzentmal darueber nachdachte in eine Community nach vorne zu ziehen. Aber irgendwas hat mich immer zurueckgehalten.

Genauso wie ich fast auf die Andamans geflogen waere. Die Insel mit Ihren paradisischen Straenden ist nur eine Flugstunde von Madras entfernt. Nur die Nachricht, dass dort zuviel Malaria ist lies mich in Auroville bleiben . Danke an die unbewusste Kollektivseele - Mein Glueck, denn die Andamans hat es furchtbar erwischt.

pic00430

Kamera raus und dem Wasser auf seinem Weg in sein normales Bett gefolgt. Angst lag in der Luft. Die Inder waren voellig verstoert. Sie schnatterten und wussten nicht wie Ihnen passierte. Fear in Ihren Augen. Kommt das Wasser nochmal? Sie wollen es wissen es geht zum Strand und dort ist ploetzlich das Ausmass der Zerstoerung zu sehen.

pic00439

Die Community "Waves" ist am meisten betroffen. Einige Huetten sind eingestuerzt die Haeuser ueberflutet. Monique wohnt dort. Allerdings im ersten Stock. Andere hatten nicht so viel Glueck. Siddarta ein Gitarist aus dem Shanti Malai Ashram hat alles verloren. Konnte sich selbst aber einfach retten. Es ist keinem Aurovillaner etwas geschehen. Erleichterung ist zu spueren.

pic00430

Das Wasser geht zurueck 4-5 meter unter den normalen Level. Das Meer ist blutrot. Pow! das klingt wie ein Gruselfilm.

pic00445

Blutrotes Meer am Vollmond

pic00458

Die Inder sind crazy. Sie folgen dem Wasserspiegel. Keine Ahnung warum. Sie haben sowas noch nie gesehen. Dann kommt die zweite Welle und natuerlich fangen alle an wieder an die Kueste zu rennen. Die Welle ist eigentlich nur eine Tide. Doch innerhalb von Minuten steigt diese von - 4 meter auf + 3 Meter.

pic00461

Hier sind dann auch 3 Inder ertrunken, die es nicht mehr rechtzeitig schafften.


pic00446

Alle sind froh, dass die 2te Welle gerade mal nur bis zur Grenze der Communities kommt. Keine neuen Zerstoerungen hier. Das Wasser schaut aber noch teuflisch aus.

pic00479

Die Situation beruhigt sich. Es ist aber eine Stimmung in der Luft, die aus Angst und dem Gefuehl besteht, dass man nicht weiss was geschehen ist und was noch passieren kann. Geruechte um ein Erdbeben laufen durch die Mengen. Die indische Kommunukation geht von Mund zu Ohr. Wie stille Post. Jeder erzaehlt jeden etwas und die Geruechte werden immer chaotischer.


pic00453

Eine zweite Welle wird spaeter , oder nachts mit dem naechsten Vollmond kommen.

Wir beschliessen zu fahren. Es wird sowieso jedes Guesthaus am Strand evakuiert. Alle Angestellte sind auch zu Ihren Familien gefahren um zu helfen. Gute Zeit Auroville zu verlassen und gute Zeit am Vollmond in Tiruvannamalai anzukommen. Dort wo die Energie Ramanas und Shivas ist. Denn Tiru ist der einer von den vier wichtigen Shiva Plaetzen in Indien. Es gibt einen fuer die Erde, fuer die Luft, das Wasser. Und dieser ist fuer das Feuer. Feuer bedeutet Transformation. Wir erreichen die Stadt nach 2,5 Stunden Fahrt, waehrend die Sonne untergeht und den heiligen Berg beleuchtet. Der Vollmond erhebt sich hinter dessen Ruecken. Und mir laeuft die Energie den Ruecken hoch und runter. Ich bin endlich angekommen.

pic00445

Ich habe gesehen was die Natur bewirken kann. Und ich bin jetzt schon transformiert. Ich habe die Kraft von Gaia gespuert. Ich fuehle die Veraenderungen, die noch anstehen, in jedem Knochen. Das war erst der Anfang. Om Namah Shivaya

Gespraeche mit dem Shamanen

Rituale für das Leben

Why this

Die Nähe zum Tod verführt zur Umkehr von ausgetretenen Wegen. Gesundheit als Motivator treibt mich auf meinen Weg zu den Schamen dieser Welt. Lest den Anfang

Aktuelle Beiträge

Veränderungen
Ich bin in die Welt der Veränderung eingetreten...
Akashaya - 29. Jun, 21:53
Kraft des Trotzes
Die heutige ;Journey hatte wieder viel mit mir selbst...
Akashaya - 11. Apr, 18:03
Brasilianischer Karneval
In Deutschland tobt der Karneval und auch in Rio tanzen...
Akashaya - 17. Feb, 02:03
Wendepunkt der Dunkelheit
Zur Wintersonnewende, wenn die Tage am kürzesten sind,...
Akashaya - 21. Dez, 10:13
Gaia Einweihung
Heilung durch die Erde - Gaia Einweihung Eine Woche...
Akashaya - 8. Aug, 20:35

Feed my brain

Gesehene Filme


the rythm is it


Die Reise des jungen Che +++

Musikliste


Schönherz & Fleer's Rilke Projekt, Schönherz & Fleer
Überfliessende Himmel - Rilke Projekt Vol. 3

Der Panther

Der Panther Im Jardin des Plantes, Paris Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe so müd geworden, dass er nichts mehr hält. Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe und hinter tausend Stäben keine Welt. Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte, der sich im allerkleinsten Kreise dreht, ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte, in der betäubt ein grosser Wille steht. Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille sich lautlos auf--. Dann geht ein Bild hinein, geht durch der Glieder angespannte Stille-- und hört im Herzen auf zu sein.

Archiv

April 2024
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
 
 
 
 
 
 
 
 

Suche

 

Status

Online seit 7100 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 29. Jun, 21:53

Credits


Daily Journeys
Flutwelle
Ma india
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren